Asylhase

Eine wahre Geschichte.

Plötzlich war er da. Über Nacht hat er sich in unseren Garten geschlichen. Der Hase. Unter der Tanne haben wir ihn entdeckt. Nass und frierend saß er da, geflüchtet vor den bissigen Hunden des Nachbarn. Er tat uns Leid, also erhielt er bei uns Asyl. Nun ja, nicht so richtig. Zunächst wollten wir prüfen, ob er wirklich vor den Hunden sein Leben retten wollte oder ob ihm doch eher unsere Blumen besser schmecken als die des Nachbarn.

Erst einmal kritisch beobachten. Er fraß die Blumen aber auch den Giersch. Nun ja, in dieser Ecke des Gartens war das ja noch okay, aber dort, wo die schönen Tulpen gerade so schön …. Es musste eine Residenzpflicht her. Aber wie kann man die bei frei geborenen Hasen durchsetzten? Damit hatten wir jedenfalls keinen Erfolg.

Inzwischen wich die anfänglich breite Toleranz in unserer Familie mehr und mehr den kritischen Stimmen.
Von Vertreiben war die Rede. Hasen passen nicht in unseren Garten. Der frisst uns den ganzen Salat weg. Wo ein Hase ist kommt auch bald die ganze Hasensippe nach und man weiß ja wie die sich vermehren. Ja, sogar „der stinkt“ wurde behauptet, obwohl ihm bisher keiner so nahe kam, um das beurteilen zu können. Extreme Stimmen wollten sogar die weitere Hasenzuwanderung mit Zäunen und zur Not mit der Zwille verhindern.

Zum Glück siegten dann doch die vernünftigen Stimmen. Der Hase genießt jetzt Asyl und damit Schutz vor Nachbars Hunden. Nun ja, wir haben jetzt ein paar Blumen weniger und um das Salatbeet ist jetzt ein kleiner Zaun, aber dafür gibt es in unserem Garten keinen Löwenzahn mehr und auch der Giersch ist unter Hasenkontrolle. Wir erfreuen uns an unserem neuen Nachbarn.

Wir haben es geschafft.

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